Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM, dt. Digitale Bildgebung und Kommunikation in der Medizin) ist ein offener Standard, welcher die Art und Weise der elektronischen Datenverarbeitung in der Medizin, mit Schwerpunkt im Gebiet Radiologie und Nuklearmedizin, beschreibt. Um dies leisten zu können, wurde im Standard sowohl ein Dateiformat als auch ein Netzwerkprotokoll definiert.

Geschichte

DICOM wurde vom ACR (American College of Radiology) und der NEMA (National Electrical Manufactures Association) gemeinsam entwickelt. Den Anfang machte der Standard ACR/NEMA 300, welcher 1985 veröffentlicht wurde und 1988 von der Version ACR/NEMA V2.0 abgelöst wurde. 1993 wurde die dritte Version unter dem neuen Namen DICOM veröffentlicht. Seitdem wird der Standard von verschiedenen Arbeitsgruppen ständig weiterentwickelt, und alle ein bis zwei Jahre wird eine neue Version veröffentlicht. Diese wird mit der Jahreszahl ihrer Veröffentlichung bezeichnet. Derzeit ist die Version 2009 aktuell.

Dateiformat

Um die Daten, die von den medizintechnischen Geräten (auch Modalitäten genannt) in der Radiologie erzeugt werden, übertragen und speichern zu können, wird im DICOM Standard das DICOM Dateiformat definiert.

Anders als bei vielen bekannten Dateiformaten, können im DICOM Dateiformat Informationen unterschiedlicher Art enthalten sein. Am häufigsten sind dies Bilder, aber auch Filme, Texte und akustische Informationen, zudem können andere Dateiformate, wie zum Beispiel PDF,  eingebettet werden.

Eine weitere Besonderheit ist, dass in jeder Datei die Patienteninformationen enthalten sind. So ist immer eine Zuordnung zwischen den Dateien und den Patienten gewährleistet. Auch sind meist Informationen über den verantwortlichen Arzt und das medizintechnische Gerät, welches die Datei erzeugt hat, vorhanden.

Netzwerkprotokoll

Das DICOM Netzwerkprotokoll ist auf der Basis des TCP/IP-Protokolls definiert und beschreibt, wie unterschiedliche Geräte Informationen austauschen. Um jedes Gerät identifizieren zu können, erhält es  einen DICOM Namen, dieser wird "AE Title" genannt. Der Informationsaustausch geschieht in drei Phasen:

  • Verbindungsaufbau bei dem abgeklärt wird, was die beiden Gegenstellen können und ob der Aufrufer die nötige Berechtigung besitzt.
  • Informationsaustausch
  • Verbindungsabbau

Der DICOM Standard beschreibt für die zweite Phase verschieden "Funktionen".  Die am häufigsten benutzten sind:

  • Das Speichern von DICOM Daten auf der Gegenstelle.
  • Das Auffinden von DICOM Daten anhand deren Inhalts (z.B. Patientenname) bei der Gegenstelle.
  • Das Abholen von DICOM Daten bei der Gegenstelle.

Weitere Funktionen sind für das Drucken, die Terminvergabe, das Bestätigen von erledigten Arbeitsaufträgen und sonstigen Verwaltungsaufgaben vorhanden.